Wie Wetten dem Sport zu Gute kommen sollen
CDU und FDP schlagen vor, illegale – aber faktisch vorhandene – Glücksspielvarianten zu legalisieren, um sie kontrollieren zu können.

Unterstützt die Initiative
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Das Werbeverbot führt nach Meinung von Rainer Calmund zur Benachteiligung deutscher Sportvereine: „In Deutschland werden Wettanbieter von den Trikots und den Banden in den Stadien verbannt. Das betrifft auch den Amateursport. Im Fernsehen sehen wir deren Logi und Internetadressen auf den Trikots und Banden der Champions-League-Gegner“, so der Sportmanager.
„Es muss beim Wetten wirklich um Sport gehen“
Wenig Verständnis für staatliche Regulierung zeigte auch Boris Becker, der seinen Zweitwohnsitz in London hat. „Pokern gehört dort einfach zum Lifestyle, auch wenn es ums Geld geht“, so der Tennisstar. In Deutschland ist Pokern um Geld außerhalb von Spielkasinos oder von diesen veranstalteten Turnieren verboten. Das gilt auch für das Internet.
Der Vorschlag von CDU und FDP sieht vor, illegale – aber faktisch vorhandene – Glücksspielvarianten zu legalisieren, um sie kontrollieren zu können. Geschätzte Mehreinnahmen im Norden: 50 bis 70 Millionen Euro, davon drei Millionen zusätzlich für die Sportförderung. Nach Ansicht von Professor Martin Nolte (Uni Kiel) muss jedoch bei einer kontrollierten Öffnung des Wettmarktes die Integrität des Sports gewährleistet werden. „Es muss beim Wetten wirklich um Sport gehen und nicht um die Frage, ob in der 75. Minute ein Spieler die Hose herunter lässt.“